Der Film beginnt mit einer Szene, wie man sie so ähnlich zwar schon oft in einem Krimi gesehen hat. Die aber hier – bis hin zur Kameraführung und selbst der Musik – so intensiv und spannend inszeniert ist, dass sie einem beim Zuschauen richtig an den Nerven zerrt: Eine Frau, die Chirurgin Karin Staller (Marie-Lou Sellem), ist abends mit ihrer sechsjährigen Tochter allein in ihrem Haus in dem Wiener Vorort Semmering. Nachdem sie die Kleine ins Bett gebracht hat, nimmt sie ein Bad. Plötzlich hört sie Geräusche in der Wohnung, verlässt sofort die Wanne, schaut nach ihrer Tochter, doch deren Bett ist leer und die Terrassentür offen. Das Kind ist spurlos verschwunden. Danach folgt ein Schnitt. Und man sieht den in Österreich arbeitenden deutschen Kriminalpsychologen und Uni-Dozenten Richard Brock (Heino Ferch), wie er gerade in seinem geliebten Wiener Café frühstückt. Dort erreicht ihn ein Anruf: Er solle schnell nach Semmering kommen. Ausstrahlung Spuren des Bösen Teil 3 „Zauberberg“ – 4. Dezember 2013, voraussichtlich 20 Uhr 15 in ORF 2 (für alle GIS-Kunden im Äther). Reihentitel (DE) Spuren des Bösen: Fassungen. Original: Länge: 89 min: Format: 16:9. 'Spuren des Bösen – Zauberberg' gewinnt den Deutschen. Spuren Des Bösen Zauberberg AusstrahlungDer Tat dringend verdächtigt ist nämlich der wegen Sexualdelikten vorbestrafte Max Rieger (Cornelius Obonya). Dieser ist Patient von Brock gewesen und nach langer Haftzeit auf Grund eines Gutachtens von ihm aus dem Gefängnis entlassen worden. Nun hat man ihn in der Nähe des Tatorts festgenommen und bei einer Durchsuchung seiner Wohnung ein Album mit Bildern von kleinen Kindern Semmerings gefunden. Zudem verweigert er jede Aussage bei der Polizei, ist aber bereit mit Brock zu sprechen. Doch so schnell lässt sich der schweigsame Brock nicht beirren. Er macht einfach unbeeindruckt seinen Job. Und der besteht nicht wie bei den üblichen TV-Profilern darin, eine Tat in allen Einzelheiten zu rekonstruieren, sondern fast ausschließlich in Gesprächen mit Verdächtigen und Opfern. Spuren Des Bösen ZauberbergSo versucht er einen Zugang zu finden zu dem, was wirklich geschehen ist. Das ist ein hochkonzentrierter Prozess, den der Film durch bestechend geistvolle Dialoge nachvollziehbar macht. Aber nicht nur das beeindruckt an diesem dritten Fall des Richard Brocks, der erneut von dem gleichen Team (Regie: Andreas Prochaska, Drehbuch: Martin Ambrosch) ungemein klug und überaus sorgfältig in Szene gesetzt worden ist. Auch die Leistung des gesamten Schauspielerensembles, darunter viele bei uns unbekannte österreichische Akteure, ist überzeugend. Und Ferch hat hier wohl seine Paraderolle gefunden, die ihm zuletzt sogar eine Nominierung bei dem wichtigen US-Fernsehpreis „International Emmy“ eingebracht hat.
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March 2019
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